Am südlichen Ufer der Bintuni Bay in der Provinz von Papua Barat in Indonesien wurde das Gasvorkommen Mitte der 1990er Jahre entdeckt. Bei dem multinationalen Großprojekt Tangguh LNG wurden von einem weltweiten Konsortium u. a. sechs Natural-Gasfelder erschlossen und im Jahr 2009 konnte mit der Förderung begonnen werden. Bereits drei Jahre später erhielt man die Genehmigung zur Erweiterung der Anlagen. Die finale Investitionsentscheidung fiel im Sommer des vergangenen Jahres, wobei die neuen Anlagen planmäßig in 2020 in Betrieb genommen werden sollen.
Für die Erweiterung der Anlagen aus Tangguh Phase 1 werden metallurgisch plattierte Rohre benötigt. Nach einem zeitintensiven Qualifikations-Prozess konnten sich insgesamt drei Rohrhersteller weltweit qualifizieren. Vieles sprach für BUTTING. Der Endkunde war nicht nur von unseren langjährigen Erfahrungen beeindruckt, sondern insbesondere von den technischen Ressourcen und der Einhaltung von engen Toleranzbereichen. Durch zusätzliche, preisliche Vorteile konnte das Familienunternehmen den Auftrag für sich gewinnen – und damit eines der größten Projekte in Indonesien überhaupt. Wir setzen große Hoffnungen darin, dass dies der Beginn weiterer Projekte am Äquator sein wird. David Widjaja, Geschäftsführer von PT Agcia Pertiwi, verdeutlicht: „BUTTING hat den Markt für plattierte Rohre hier in Indonesien verändert. Wir freuen uns, mit solch einem angesehenen Unternehmen zusammenzuarbeiten.“
In den ersten Monaten des Jahres 2017 wurden erste Proben- und Bogenrohre gefertigt. Ab Juni begann die Produktion der metallurgisch plattierten Rohre mit einem Gesamtgewicht von fast 10 000 Tonnen. Dabei beinhaltet die Bestellmenge u. a. Linepipes in der Abmessung 24“ mit einer Plattierung TP 316L und Inconel 625. Darüber hinaus wurden plattierte Rohre der Abmessung 16“ und 18“ mit einer Plattierung von Alloy 625 für den Einsatz als Riser, Topside und für Spools hergestellt.
Tangguh ist ein Projekt mit einigen technischen Besonderheiten. Cord Lütkemüller, Projektleiter bei BUTTING, erläutert: „Wir verarbeiten zweifach plattierte Bleche, d. h. mit einer Plattierung sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite. Dies ist notwendig, da die Rohre in der sog. „Splash zone“ eingesetzt werden. Die Splash zone ist ein Bereich an der Meeresoberfläche mit höchsten Belastungen durch Gezeiten und starken Wellengang, wodurch die Oberflächenbeschaffenheit der Offshore-Anlagen spezielle Aufmerksamkeit erfordert.
Norbert Heinzle, Geschäftsführer von BUTTING, sieht der Herausforderung positiv entgegen: „Unsere Innovationskraft und Lösungskompetenz verdanken wir langjähriger Erfahrung und Teamarbeit, ebenso wie neuen Ideen. In den Bereichen Werkstoff- und Schweißtechnik sowie in der Abwicklung von Großprojekten sind wir stark. Diesen Anspruch werden wir auch bei diesem Projekt unter Beweis stellen.“
BUTTING – Fortschritt aus Tradition